Meinen Rucksack abstellen
- Carmen Roth
- 15. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Als alleinerziehende Mutter fühlt sich das Gepäck für mich manchmal schwer an und die Leichtigkeit geht mir verloren.
Alleinerziehend zu sein bedeutet, die Last alleine zu tragen, den Alltag und alles, was damit verbunden ist, alleine zu meistern. Das heißt auch 24/7 in jeder Situation ansprechbar und verantwortlich zu sein.
Gerne würde ich ab und an aus der Situation aussteigen, den Not-Knopf drücken. Doch das ist leider nicht machbar, die Umstände bleiben erstmal. Ich sitze in der Achterbahn meines Lebens und bin angeschnallt, und der einzige Weg auszusteigen ist, am Ziel anzukommen.
Als "Rucksack" bezeichne ich meine Umstände, die ich als alleinerziehende Mutter zu bewältigen habe und alle Themen, die ich für mich im Innersten bewege.
Den Rucksack mal abzustellen, das musste ich erst lernen... Denn auf Dauer breche ich unter dem Gewicht meines Rucksacks zusammen, wenn ich mir nicht bewusst "Auszeiten" gönne. Zeiten, in denen ich komplett abschalten und von meinen Gedanken frei werden kann. Gelegenheiten finden, in denen ich meine Herausforderungen und Themen mal zur Seite legen und vergessen kann. Momente, die für mich bedeuten, tief durchzuatmen und anzukommen. In denen das Leben einfach leben ist. Ich kann zum Beispiel abschalten, wenn ich mit einer Freundin in einem entspannten Café bei einer wärmenden Tasse Kaffee sitze. Oder indem ich mich in einer Bibliothek mit einem spannenden Buch zurückziehe. Es gibt so viele Möglichkeiten, um sich von den Erwartungen des Alltags kurz loszureißen.
Ich kann den Rucksack bei Gott abstellen, weil ich ihm vertraue
In erster Linie möchte ich meinen Rucksack bei Gott abstellen, ihm alle Gedanken, Sorgen und Umstände hinlegen. Wenn ich bei Gott ankomme, muss ich nicht länger funktionieren.
Ich darf bei ihm auch Kind sein und die Privilegien genießen, die es mit sich bringt, einen Vater zu haben, der über alles erhaben ist. Er ist mein Vater und gleichzeitig mein Ratgeber, mein Tröster, mein Wegweiser und mein Heiler. Es gibt nichts, was ich ihm nicht erzählen oder hinlegen kann. Ich tanke bei ihm neue Kraft für alle Aufgaben, die im Alltag auf mich warten.
Entscheidung bewusst im Moment zu bleiben Ich stelle den Rucksack auch dann ab, wenn ich mich dafür entscheide, bewusst im Moment zu bleiben und ihn zu genießen. Bei dem, was ich mache, im Hier und Jetzt zu bleiben. Ich mache mir keine Sorgen über morgen. Und ich denke nicht an das, was schon passiert ist. Ich will das Leben genießen und bereit sein für die Zukunft. Dann schaue ich auch auf die Menschen in meinem Umfeld und bin offen für die wertvollen Gedanken meiner Freunde.
Das Bild von einem Rucksack vor Augen zu haben, hat mir sehr geholfen. Ich trage zwar ein Gepäck mit mir herum, aber ich kann mich entscheiden, wann ich es abstelle und wann nicht. Ich habe die Möglichkeit, mir meine Kraft einzuteilen, um den Weg bis zum Ende durchzuhalten.
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