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Tiefpunkte im Leben - ein Resume


Umgang mit Tiefpunkte im Leben oder wenn das Glück ein anderes ist

Keiner wünscht sich Tiefpunkte im Leben. Aber können sie uns vielleicht auch helfen, einen neuen Blick aufs Leben zu gewinnen? Und das Leben mit anderen Augen zu sehen?


Ich weiß nicht, was dich gerade beschäftigt? Oder mit welchen Herausforderungen und Umständen du zu kämpfen hast? Vielleicht bist du, so wie ich, auch alleinerziehend? Vielleicht hat dein Kind eine psychische Krankheit, ein Trauma, ist schwerbehindert oder leidet unter einer Autismus-Spektrum-Störung/ADHS/ADS und vieles mehr? Eventuell bist du selber erkrankt und leidest unter einer schweren Krankheit? Oder du lebst in einer sehr anstrengenden und kräfteraubenden Beziehung oder hast gerade erfahren, dass dein Partner dich betrogen hat?

Es gibt so viele Gründe, um am Ende zu sein und es einfacher erscheint aufzugeben, als weiterzumachen. Die Sicht auf die noch guten Dinge im Leben ist in dem Fall eher sehr eingeschränkt. Wir kämpfen mit starken Gefühlen, wie Wut, Trauer, Einsamkeit, Verzweiflung und der Sinn des Lebens erschließt sich uns nicht mehr. Aber wo Menschen einen Punkt setzen, setzt Gott ein Koma. Wo menschlicher Rat endet und die weltlichen Möglichkeiten erschöpft sind, fängt Gott erst an. Es heißt in einem Sprichwort von Paul Claudel ("Der seidene Schuh"):

Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade.

Wenn das Leben an Tiefe gewinnt

Auch in meinem Leben gab es einige Schicksalsschläge und bis heute noch genügend Herausforderungen. Mit 14 Jahren die Scheidung meiner Eltern, gefolgt von der ein oder anderen gescheiterten Beziehung meinerseits. Mit 27 Jahren einen schweren Autounfall und die Diagnose Brustkrebs. Die ungeplante Schwangerschaft mit 28 Jahren, die Trennung vom leiblichen Vater meines Sohnes mit 31 Jahren und vor 4 Jahren die Offenbarung meines Sohnes. Letzteres hat mir am meisten zu schaffen gemacht. Das Glück scheint einen großen Bogen um mich zu machen und das Leben der Anderen scheint so viel leichter. Von außen sehen die meisten Leben unkomplizierter und glücklicher aus.


Aber warum vergleiche ich mich? Habe ich durch all das Leid nicht auch erfahren, dass das Glück so viel mehr beinhaltet als nur die Erfüllung meiner Herzenswünsche?


Vielleicht habe ich, gerade weil ich so viel Leid in meinem Leben gesehen und erlebt habe, so viel mehr an Tiefe gewonnen? Wäre mein Leben einfach nur glattgelaufen, dann hätte es den Blick nach innen viel weniger oder gar nicht gebraucht. Ich hätte mein Leben und den Sinn darin nicht weiter hinterfragt und einfach nur genossen. Aber gerade meine Umstände haben mich dazu aufgefordert, tiefer zu gehen. Und gerade in der Tiefe liegt der wahre Schatz. Ich habe wieder angefangen, den Sinn des Lebens zu suchen und nach Gott gefragt. Meine aufkommenden Gefühle wahrgenommen und mir die Zeit genommen, mich mit mir selber zu beschäftigen. Ich habe aufgehört, das Glück länger im Außen zu suchen, denn da kann ich es kaum steuern. Den Blick nach innen zu richten und gedanklich mal bei mir zu bleiben, hat mich viel Disziplin gekostet. Nicht immer die Anderen zu bewerten und zu schauen, was die tun. Sondern zu schauen, was in mir vorgeht, was mich bewegt, was mir Kraft gibt. Auch den harten Zeiten, in denen scheinbar alles chaotisch läuft und die mir alles abverlangten, etwas abzugewinnen. Sie waren eine Charakterschulung, eine Chance persönlich zu wachsen und die Erlebnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten.


Keines der Schicksalsschläge hätte ich mir so für mein Leben gewünscht. Aber heute stehe ich ganz anders da und kann sagen, meine Erfahrungen und Herausforderungen haben mich stark und zu einer Frau gemacht, die voll im Leben steht.


Vielleicht ist das Leben genau deshalb so lebenswert, weil es außer den Höhen auch Tiefen gibt? Und ich mich jeden Tag neu entscheiden kann, auf was ich meinen Blick richte?









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