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Auf dem Weg




Wenn wir die positive Seite zunächst nicht sehen Manchmal ist die Ausgangslage sehr schlecht, sodass sie auf den ersten Blick keine positive Seite hat. So ging es mir, als ich von einer schlimmen Sache erfahren habe, die meinem Sohn widerfahren ist und seit Jahren unser Familienleben überschattete. Es war wie eine Gewitterwolke, die uns ständig begleitete. Als der Moment kam, indem sich mein Sohn mir offenbarte, was ihm widerfahren ist, ist alles über mich hereingebrochen. Zu einem musste ich die starke Mutter sein, die ihrem Sohn Halt gibt. Zum anderen kämpfte ich selber mit schlimmen Selbstvorwürfen und einer Aussichtslosigkeit auf eine schnelle Besserung der Umstände. In dieser Anfangsphase war meine Sonnenbrille mein treuer Begleiter, so konnte ich oft verstecken, wenn meine Tränen geflossen sind. Ich weinte in dieser Zeit sehr viel und scheinbar gab es zunächst keinen Trost. Diese Situation hat mein und unser Leben überschattet. Obwohl es zunächst ein Fortschritt war, zu wissen, was meinen Sohn so lange beschäftigte und traumatisiert hat, fühlte ich mich in meinem Leben total zurückversetzt. Ich wusste, wir brauchen Heilung und sie braucht Zeit.


Sich gefühlt im Kreis bewegen .

Mein Vertrauen und das meines Sohnes wurde zutiefst verletzt und zog weite Kreise. Unfassbar der Moment, in dem ich erkannte, wie tief die Wunden waren und wie viel Heilung dafür notwendig ist. Plötzlich war ich an einem Ort, an dem ich nie sein wollte, mit Umständen, die ich mir nie gewünscht habe. Ich hatte viele Fragen, die mir keiner beantworten konnte. So fühlte ich mich ausgeliefert und irgendwie alleine gelassen. Ich spürte, dass ich mich im Kreis bewegte und irgendwo stehengeblieben bin. Ich war in einer Schockstarre, die nicht aufhören wollte. Meine Gedanken waren meist dieselben und waren mit Klagen verbunden. Wie bei dem Gelähmten sah ich mehr, was nicht klappte und wo die richtige Hilfe fehlte. Es folgten Monate des Weinens und der Trauer.



Kleine Fortschritte mit der Zeit


Auch wenn ich Gott nicht mehr spürte, habe ich ihn trotzdem gesucht. Ich wollte, seinen Blick für mich erkennen. (Mehr darüber, wie Gott mir in meinem Leid begegnete, werde ich in meinem baldigen Beitrag "Laufe zum Vater" schreiben) Unsere Lage hatte sich nach 2 Jahren bezogen auf die äußeren Umständen nicht viel verändert. Doch ich schöpfte neuen Mut, da ich erkannte, dass Gott auch aus dieser Situation noch etwas Gutes machen möchte. Ja, er kann unsere Geschichte gebrauchen und möchte mit uns Geschichte schreiben. Ich fing wieder an, dem Positiven in meinem Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken und fokussierte mich auf die kleinen Fortschritte, die ich auf unserem Weg erkannte. Auch wenn sie noch so klein waren, so wollte ich sie doch alle aufzuschreiben und nicht als selbstverständlich hinnehmen. Anfangs waren es total banale Dinge, wie z.B., dass mein Sohn hilfsbereit war und der Katze Futter gegeben hat, dass er ohne Sorgen eingeschlafen ist, bis irgendwann zum Punkt als er wieder für 30 - 40 min konzentriert an einer Sache arbeiten konnte.

Ich habe die Fortschritte, die kleinen Blumen am Weg genannt. Du weißt zwar, du bist noch auf dem Weg, aber du darfst auch anhalten und die kleinen Dinge auf dem Weg bestaunen. Blumen sind frisch, leuchten in ihrer Farbe und duften. Sie sind die kleine Brise Frühling, die in mein Leben wehen . Die mich dran erinnern, den Frühling gibt es tatsächlich und sie sind allemal einen Stopp wert und bieten die Möglichkeit innezuhalten. Ja, sie sind meine Raststätte, um den Duft der Leichtigkeit einzuatmen. So möchte ich die kleinen Blumen sehen, gerade wenn ich das große Ziel vor Augen habe. Sie sind der Wegweiser in die richtige Richtung. Weiter den Blick nach vorne gerichtet, um später zu sehen, welchen Weg ich bereits zurückgelegt habe.










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