Meinen heutigen Beitrag sollte ich mir selber immer wieder durchlesen, damit ich daran erinnert werde, wie wichtig meine eigenen Worte sind und was wir übereinander aussprechen.
Ist es nicht viel leichter zu sagen, was man nicht in Menschen sieht? Wo sich der Andere noch bessern könnte und was mich stört? Ich habe mich gefragt, warum der Weg zur Kritik leichter fällt als das „Gold“ in den Menschen zu sehen – damit sind die guten Eigenschaften gemeint. Der Schwabe neigt tendenziell sowieso eher zur Kritik. Ganz nach dem schwäbischen Motto :
"Net gschumpfa isch gnug globt".
Das Negative liegt oft näher als das Positive und ist uns bewusster.
Gerade in der Familie sind die Schwächen der Anderen nur schwer auszuhalten. Sie können die ganze Familie in Mitleidenschaft ziehen. Da fällt es manchmal schwer, noch ein gutes Wort zu finden.
Mein Sohn hat auch Eigenschaften, mit denen ich zu kämpfen habe. Ich wünschte mir, er wäre genauer und würde seine Aufgaben gewissenhafter erledigen. Es gibt auch Tage, da kann er extrem stur sein. Schnell bin ich dabei, ihm alles widerzuspiegeln und aufzuzählen, was nicht funktioniert hat.
Doch am Ende des Tages überlege ich mir, welchen Anteil die kritische Stimme hatte und welchen die Stimme, die Gutes über ihn ausspricht.
Ich denke, dass wir da als Eltern sehr gefordert sind, Gutes über unsere Kinder auszusprechen.
Es gibt so viele andere kritische Stimmen in ihrem Leben, sei es in der Schule oder mit Freunden. Es werden viele Gemeinheiten und auch Unwahrheiten über die Kinder ausgesprochen, wie: „Du bist zu blöd dazu!“, oder „Das wirst du niemals schaffen!“.
Das pflanzt sich in den Köpfen unserer Kinder ein und wird irgendwann zu ihrer Wahrheit. Manchmal reicht es, das einmal zu hören.
Auch wenn ich als Mutter die kritischen Punkte sehe, so möchte ich nicht müde werden, auch die positiven Dinge über ihm auszusprechen und ihn zu ermutigen. Ausdauernd möchte ich ihm zurufen: "Du kannst es schaffen." "Du bist geliebt und gewollt."
"Du bist einzigartig."
"Ich stehe hinter dir.“
Meine Liebe als Mutter ist nicht perfekt und ich mache Fehler. Aber ich will die hoffnungsvolle Stimme in seinem Leben sein, die ihn immer wieder neu aufrichtet. Seine Stimme der Ermutigung, wenn so manche Beleidigung der Schule in ihm noch nachklingt. Ich möchte die Worte sprechen, die ihn daran erinnern, egal was passiert, ich gebe dich nicht auf und glaube weiter an dich. Ich versuche in meinem Alltag diesen Bibelvers zu beherzigen:
"Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.“ 1. Korinther 13:4-7 HFA
Auch Gott gibt uns nicht auf, sieht unsere Situation und verliert die Hoffnung nicht. Er holt uns da ab, wo wir gerade stehen und geht mit uns den Weg der Heilung. Und der Weg der Heilung spricht uns Mut zu und spendet uns Hoffnung und Zuversicht.
Auch wenn der große Durchbruch noch nicht in greifbarer Nähe ist, aber ich vertraue auf Gottes guten Plan. Gott ist geduldig und freundlich.
Comments