Nach 3 langen Wochen der Krankheit und vielen Gedanken melde ich mich heute wieder mit einem neuen Beitrag zurück.
In letzter Zeit hat mich das Thema Veränderung sehr beschäftigt, was mich und vielleicht auch andere zurückhält, sich zu verändern. Ich sehe immer mehr Menschen, die innerlich resigniert haben. Sie haben ihren Herzschlag klein gehalten, ihre wirklichen Begabungen für Sicherheit – ihr ZUHAUSE – über Bord geworfen. Angesagt ist funktionieren im Alltag auf Rechnung einer äußeren, selbst geschaffenen Sicherheit.
Zuhause meine "ALTE BEKANNTE"!
Wenn ich täglich das Bekannte mache, stellt sich schnell eine gewisse Gewohnheit ein und es gibt nur wenig bis keine Überraschungen in meinem Alltag. Ich bewege mich im gewohnten Umfeld und mag es noch so schlecht sein, aber es ist mir bekannt. Ich weiß, wie ich mich zu geben oder zu verhalten habe und was in meinem Umfeld von mir erwartet wird.
Dieses gewohnte Umfeld, das ich „Mein Zuhause“ nenne, gibt mir Sicherheit.
Dennoch kann mein Zuhause ein Ort des Stehenbleibens, des Drecks, der Ungerechtigkeit, der freundlichen Stimme des Chefs, des Wegschauens, einer gewohnten Wegstrecke, bekannter Gesichter, des Lärms, des Lobs und der Anerkennung sein.
Ich bewege mich in meinem Revier, auch wenn es festgefahren ist...wie Westernhagen in seinem Song "Wieder hier" singt:
ich bin wieder hier in meinem Revier war nie wirklich weg hab mich nur versteckt
ich rieche den Dreck ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher wieder zu Hause zu sein
Der Sicherheitsgedanke raubt dem Mut den Atem
Die SICHERHEIT – die auch mir so wichtig ist – raubt dem MUT den Atem. Dabei ist der Atem des Muts meistens nicht besonders ausdauernd, und es kommt das große Grundbedürfnis der Sicherheit hoch, das alles überwiegt.
Auch wenn sich der Gedanke der Veränderung in mir immer lauter und bestimmter aufdrückt, so schaffe ich es doch immer wieder, ihn im Alltag zu unterdrücken. Ich kann ihn unendlich oft unterdrücken. Dabei ist es nicht wie beim Losziehen auf dem Jahrmarkt, da hast du nur 3 Würfe Zeit, um den großen Gewinn abzustauben.
Aber ich frage mich: Was ist, wenn es die von mir erdachte Sicherheit nicht gibt?
Wenn alles plötzlich wie ein Kartenhaus zusammenbricht und keine der von mir geschaffenen Sicherheiten mehr greift?
Ich möchte darauf bauen, dass es nur eine wirkliche Sicherheit in meinem Leben gibt, und das ist Gott. Gott bleibt immer derselbe, gestern, heute und auch morgen. Gott bleibt gleich und verändert sich nicht. Er ist die eine KONSTANTE in meinem Leben.
Es kann alles wegbrechen, auf was ich im Leben gebaut habe, sei es Geld, Ansehen, Können, Freunde, Träume, Gesundheit, einen guten Beruf und ein tolles Umfeld.
Weil Veränderung zum Leben gehört
Es ist schön zu sehen, wie sich die Natur nach dem kalten Winter und den abgefallenen, dürren Blättern langsam wieder auf den Frühling einstellt. Der Baum passt sich den Umgebungsbedingungen und der Veränderung an. Jetzt im Frühling klettern die Temperaturen auf dem Thermometer langsam hoch und die ersten Knospen sind – in noch unscheinbaren Farben – zu sehen. Ich erkenne sie deutlich bei genauerem Hinschauen oder spätestens, wenn ich meine Brille aufsetze. ;-)
Die Natur ist voller Leben, und es beruhigt mich zu sehen, wie alles seinen Lauf nimmt und wie jede Pflanze, jedes Tier und jedes Lebewesen auf verändernde Umgebungsbedingungen eingestimmt ist. Das Leben ist voller Veränderungen, nichts hat ewig Bestand. Das können wir in der Natur sehr gut beobachten.
Zuhause – Was ist die bekannte Stimme?
Ich muss mich ehrlich fragen, was die bekannte Stimme in meinem Leben ist. Welche Faktoren mein Zuhause und meine Sicherheit definieren und von welchem Umfeld, ich geprägt wurde und wie.
Und will ich in meinem Zuhause, was auch immer das für mich bedeutet, weiter bleiben oder wage ich den Schritt in das mir Unbekannte? Und wenn ja, bin ich bereit, die Veränderung bewusst anzustoßen, aktiv zu werden und das Bekannte zu verlassen?
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